Wie Multi-Agenten-Systeme die Automobilindustrie verändern: Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Interview von Moritz Maier mit Automobilwoche Industrie
In einem aktuellen Interview mit Automobilwoche Industrie teilte Moritz Maier, CEO von Synera, seine Sichtweise darüber, wie KI und insbesondere Multi-Agenten-Systeme das Engineering in der Automobilindustrie neu definieren. Angesichts des steigenden Kostendrucks und der zunehmenden Produktkomplexität erklärt Moritz Maier, warum digitale Engineering-Teams, die mit KI-Agenten arbeiten, immer wichtiger werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben, insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden „China-Speed”.

Die Herausforderung der Branche: Hoher Druck, hohe Komplexität
Laut Moritz Maier spüren Ingenieurteams in ganz Europa denselben Druck wie OEMs und Zulieferer:
- Die Kosten müssen sinken.
- Die Entwicklungszyklen müssen verkürzt werden.
- Die Ressourcen müssen effizienter genutzt werden.
- Und das alles, ohne dabei die Innovation zu beeinträchtigen.
Um gegenüber den schnell voranschreitenden chinesischen Herstellern wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen ihre technischen Arbeitsabläufe grundlegend überdenken. Digitalisierung und Automatisierung werden zu Überlebensstrategien und sind keine optionalen Initiativen mehr.
Warum Europa hinterherhinkt – und wie KI-Agenten helfen, die Lücke zu schließen
Chinesische Wettbewerber haben digitale Tools und Automatisierung in den Bereichen Technik und Fertigung aggressiv eingeführt. Europäische Unternehmen, so Moritz Maier, sind technologisch stark, aber zu langsam bei der Umsetzung und Integration.
Der Engpass liegt selten in der Technologie selbst. Stattdessen hebt Maier drei wesentliche Hindernisse hervor:
- Fehlende klare Ziele für die Einführung von KI
- Kulturelle Zurückhaltung und Widerstand gegen Veränderungen
- Fehlende Integration in bestehende Systeme und Prozesse
Unternehmen, die ihre Anwendungsfälle definieren, ihre Daten vorbereiten und ihre Mitarbeiter aktiv in den Transformationsprozess einbeziehen, erzielen innerhalb kurzer Zeit messbare Effizienzsteigerungen.
Was KI-Agenten heute schon leisten können
Moritz Maier betont, dass Ingenieure immer noch einen Großteil ihrer Zeit mit sich wiederholenden, manuellen und administrativen Aufgaben verbringen. KI-Agenten entlasten sie, indem sie Aufgaben wie die folgenden selbstständig ausführen:
- Dokumentenerstellung und Berichterstellung
- Datenanalyse
- Überwachung von Qualitätsparametern
- Optimierung von Designs
- Übernahme von End-to-End-Workflows in der Entwicklung
Dies führt zu höherer Produktivität, geringeren Entwicklungskosten und einer schnelleren Markteinführung.

Die Leistungsfähigkeit von Multi-Agenten-Systemen
Während einzelne KI-Agenten einzelne Aufgaben übernehmen, koordinieren und führen Multi-Agenten-Systeme ganze technische Prozesse gemeinsam aus.
Moritz Maier beschreibt sie als „ein Ingenieurteam – nur ohne Pausen und ohne Skalierungsgrenzen“.
Durch autonome Kommunikation und Koordination lösen diese Systeme komplexe Herausforderungen über verschiedene Disziplinen hinweg und reduzieren so die Zykluszeiten drastisch. Aufgaben, die zuvor Tage oder Wochen dauerten, können nun innerhalb von Stunden erledigt werden.
Nahtlose Integration in bestehende IT-Systeme
Die meisten Engineering Umgebungen basieren auf jahrzehntealten, heterogenen Systemlandschaften – CAD, CAx, PLM, ERP und mehr. Synera löst diese Integrationsherausforderung durch:
- Eine Low-Code-Plattform
- Über 70 Konnektoren zu wichtigen Engineering-Tools
- Vorkonfigurierte Workflows für die direkte Interaktion mit Agenten
Die Gestaltung von Arbeitsabläufen erfordert jedoch nach wie vor technisches Fachwissen. Maier betont, dass Unternehmen in die Kodifizierung ihres Know-hows in digitale Arbeitsabläufe investieren müssen – ein wesentlicher Schritt, um das volle Potenzial von KI-Agenten auszuschöpfen.
Ingenieure bleiben die Entscheidungsträger
Trotz rascher Fortschritte im Bereich der Autonomie ist Moritz Maier überzeugt: „KI ersetzt Ingenieure nicht. Sie ergänzt sie.“ Ingenieure profitieren von einer geringeren manuellen Arbeitsbelastung und können sich stärker auf wertschöpfende Aufgaben konzentrieren. Gleichzeitig werden neue Fähigkeiten entscheidend:
- Technisches Verständnis von KI-Systemen
- Prompt Engineering
- Digitale Kompetenz
- Fähigkeit zur Bewertung der Ergebnisse von Agenten
- Arbeiten innerhalb klarer Governance-Rahmenbedingungen
Der Mensch bleibt die letzte Instanz – verantwortlich für Entscheidungen, Aufsicht und Innovation.
Das Wertversprechen von Synera in drei Sätzen
Moritz Maier fasst das Interview mit einer prägnanten Zusammenfassung zusammen:
- Synera automatisiert komplexe Engineering-Prozesse und verkürzt Entwicklungszyklen drastisch.
- Unternehmen erhalten eine digitale Belegschaft, die wie ihre besten Ingenieure denkt und handelt.
- Die Plattform lässt sich nahtlos in bestehende CAx-Umgebungen integrieren und skaliert die Engineering-Kapazitäten ohne proportionale Kostensteigerungen.




